Mit Taschen, Rucksäcken und Gastgeschenken bepackt, ging es für 32 aufgeregte Schüler*innen der 7. Klassen und die begleitenden Lehrkräfte Frau Magschok und Frau Klehr am Freitagmorgen, 22.11.2024, los zu ihrem ersten französischen Mini-Austausch ins verschneite Süd-Elsass, um hier zwei Tage bei ihren französischen Brieffreund*innen zu verbringen. Vier Monate nach dem ersten Treffen der beiden Schülergruppen am ASG hieß nun das Ziel „Collège Victor Hugo“, das direkt in der Innenstadt von Colmar liegt.
Nach der Ankunft in der malerischen Winterwelt und einer herzlichen Begrüßung im Collège, begann das spielerische Programm. In gemischten Teams wurden an verschiedenen Stationen nicht nur Aufgaben, sondern auch erste sprachliche Herausforderungen mit Kreativität und Spaß gemeistert und so konnten sich alle wieder langsam aneinander gewöhnen. Natürlich durfte auch eine Schulhausführung nicht fehlen, bei der viele neugierig Ausschau hielten nach den französischen „surveillants“ oder in typische französische Klassenzimmer hineinspickten.
Nach der Mittagspause ging es dann hinaus in die verschneiten Gassen von Colmar zu einer Stadtrallye. Hier faszinierte die Schüler*innen die Schönheit der Stadt („Ich hätte gar nicht gedacht, dass Colmar SO schön ist!“), die Vorbereitungen für den bald beginnenden Weihnachtsmarkt aber auch der Schnee, der zur ein oder anderen Schneeballschlacht einlud. Zusätzlich zu den Rätseln und Aufgaben der Rallye bot dies natürlich eine Menge Spaß.
Nach dem traditionellen „goûter“ am Nachmittag, einer süße Stärkung mit Kuchen, wurde noch einmal kreativ gearbeitet: Es entstand ein tolles Kunstwerk zum Thema deutsch-französischer Austausch/ deutsch-französische Freundschaft. Jedes Kind gestaltete hier ein Puzzlestück, und zusammen ergaben die Teile ein großes Puzzle, das nun jeweils zur Hälfte als bleibende Erinnerung in beiden Schulen aufgehängt wird.
Damit endete um 16 Uhr das gemeinsame Programm und alle wurden in ihre Gastfamilien verabschiedet. Hier erwartete alle ein spannender Einblick in den französischen Alltag. Einige begleiteten ihre Austauschpartnerinnen zum Beispiel zum Musikunterricht, andere genossen gemeinsame Spieleabende oder probierten französische Spezialitäten wie Crêpes und Raclette. Auch der Samstag stand im Zeichen des kulturellen Austauschs. Die Gastfamilien hatten viele Aktivitäten organisiert, wie etwa Besuche der Stadt, eine Buchmesse, Bowling, Trampolinpark oder einfach gemeinsames Spielen. So erfuhren die deutschen Schüler*innen viel über die französische Kultur: Was gibt es zum Frühstück? Was ist ein "Mannala"? Wie sehen französische Kinderzimmer aus?
Natürlich war die Verständigung mit nur einem Jahr Französischunterricht manchmal eine Herausforderung. Doch mit Gestik, Improvisation oder auch der Unterstützung von Übersetzungs-Apps gelang die Kommunikation meist erstaunlich gut. Oft halfen auch die französischen Austauschpartner*innen, die schon gut Deutsch sprachen. Doch nicht alles verlief ohne Hürden: Einige wenige Schüler*innen hatten Heimweh und traten die Rückreise deshalb schon früher an. Für die Mehrheit war der Austausch jedoch eine wertvolle und bereichernde Erfahrung. Als sich am späten Samstagnachmittag alle wieder zur Abfahrt trafen, wurde lebhaft erzählt, gelacht und reflektiert – die Schüler*innen waren zu Recht stolz, ihre erste Austauscherfahrung mit Bravour gemeistert zu haben.
Ein großes Dankeschön geht an die engagierten Gastfamilien und die französische Deutschlehrerin Michaela Beyerle, die dieses besondere Erlebnis ermöglicht haben. Denn eins ist klar, der Mini-Austausch nach Colmar hat nicht nur sprachliche Fähigkeiten gefördert, sondern auch Freundschaften über Grenzen hinweg entstehen lassen.
(Klr)