Englandfahrt
ASG-Englandfahrt der Klassenstufe 9
Wie sieht es denn auf der Insel wirklich aus? Verhalten sich die Briten so, wie sie in den Schulbüchern beschrieben sind? Wie lebt man in einer englischen Gastfamilie? Wie kommt man mit seinen Englisch-Kenntnissen zurecht? Gibt’s an allen Ecken „Fish and Chips“ und trinken die Briten wirklich so viel Tee?
Die eine oder andere Frage – oder alle - stellt man sich als Schüler, bekommt man doch aus den Lehrwerken ein zuweilen klischeehaftes Bild der Britischen Inseln. Entsprechend neugierig begeben sich 9.-Klässler auf die Reise, um sich selbst einen Eindruck von dem Land zu machen, mit dem sie sich ja schon seit der 5. Klasse beschäftigen.
Die Englandfahrt der 9. Klasse findet in der 2. Juli-Woche statt. Die Klassenarbeiten sind erledigt und es stellt sich bereits ein Vor-Urlaubsgefühl ein. Die Anreise erfolgt per Bus ab Gernsbach bis nach Calais, von wo die Fähre nach Dover ablegt. Eindrucksvoll ist die Ankunft an den Weißen Klippen von Dover nach etwa 1 ½ Stunden Überfahrt durch den Ärmelkanal. Danach dauert es nochmals etwa eine Stunde, bis die Schüler am Zielort Hastings sind (äußerst geschichtsträchtiger Ort: 1066 Schlacht von Hastings gegen die Normannen, die als Sieger das Land einnehmen). Die Schülergruppen nehmen in den Sommermonaten Hastings auch ein, aber die vielen Gasteltern sind auf die jungen Gäste eingestellt, die in 2er bis 4er Gruppen bei ihnen untergebracht sind. Am ersten Abend also ein authentischer Einblick in „the British way of life“.
Hastings bietet viel Geschichte und Geschichten. Die Seeluft schweift einem während des Aufenthalts immer um die Nase und die frechen Möven tun das gleiche, wenn man meint, sein Sandwich für sich alleine zu haben. Die englische Stadtführung am ersten Tag bringt sowohl sprachlich als auch kulturell die Schüler auf Touren. Das Fischerstädtchen mit langem Kieselstrand bedient doch wieder ein Klischee. Einen besonderen Blick genießt man vom Hausberg Hastings aus über die Küste und das lange ins Meer hereinragende Pier.
Am Nachmittag der atemberaubende Spaziergang oberhalb der steil abfallenden weißen Klippen, der allerdings nur bei Sonne möglich ist – bei Nebel viel zu gefährlich, da diese Naturschönheit keineswegs durch Absperrungen eingeschränkt ist. Im Juli kann es aber bei gutem Wetter schon den einen oder anderen Sonnenbrand geben, da die Einstrahlung am Wasser immer wieder unterschätzt wird. Neben dem Laufen bewegen sich die Schüler auch – zumindest teilweise – purzelbaumschlagend über die weiten grünen Matten oberhalb der Klippen bis zum Abstieg bei Birling Gap, wo das Meer wartet.
Am zweiten Tag – Großstadt London. Auch dort eine englische Stadtführung mit den vielen Sehenswürdigkeiten: Tower und Tower Bridge, Houses of Parliament mit Big Ben, Trafalgar Square und Buckingham Palace. Am Nachmittag der langersehnte „Freigang“, der im Vorfeld von den einzelnen Schülergruppen minituös geplant wurde … selbst die Shopping-Tour entlang der Oxford-Street. Dann Treffen gegenüber dem London-Eye, dem großen Riesenrad, das zum Millenium errichtet wurde.
Der dritte Tag führt nach Canterbury, dem Bischofssitz der Insel mit der berühmten Kathedrale und dem pittoresken kleinen, typisch englischen Stadtkern. Am Nachmittag ist feinster Sandstrand bei Sandy Beach angesagt – manche Karibik-Bilder können nicht schöner sein.
Den vierten Tag verbringen die Schüler nochmals in London, bzw. zunächst in Greenwich vor den Toren Londons, mit dem berühmten Null-Meridian und der GMT (Greenwich Mean Time), von der alle anderen Zeitzonen aus mit + oder – gerechnet werden, d.h. ob man sich von dort aus gesehen in westliche oder östliche Richtung auf der Erde bewegt. Danach folgt ein kurzer Fußweg hinunter vom Royal Observatory zur Cutty Sark, einem Segelschiff von 1869, dem damals schnellsten seiner Zeit. Dann geht es auf die Themse: Per Boot entlang an den Docklands mit den vielen neuen und großen Bauten, dann entlang des Towers und unter der Tower Bridge hindurch – eines der beliebtesten Fotomotive, etwas weiter folgt der Blick auf die St. Paul’s Cathedral, the Gherkin und the Shard (Wolkenkratzer mit neuster Architektonik), dann Millenium-Riesenrad und die Houses of Parliament mit Big Ben. Dort steigt man aus und ist mitten im Geschehen, Buckingham Palast und Trafalgar Square, Piccadilly Circus und Oxford Street sind auch zu Fuß relativ schnell zu erreichen. Der Nachmittag steht den Schülern wiederum zur freien Verfügung. Dieser Tag gilt meistens der ausgedehnten Souvenir-Jagd, denn die zuhausegebliebenen Eltern und Geschwister sollen auch ein klitzekleines Stückchen des Vereinten Königreichs bekommen.
Auf der Heimfahrt geht es meist ruhiger zu als auf der Hinfahrt. Es wird viel Schlaf nachgeholt und die Reise wird nochmals im Schnelldurchgang per Fotogalerie auf den Smartphones nacherlebt.
… It is definitely a pleasure if these photos remind our pupils – now and in the years to come - of a happy stay in „good old England“.
Text und Bilder:
Susanne Hoff